Von NULL auf HUNDERT in vier Tagen. Der Erfahrungsbericht der Abteilung Tourismus am Pannoneum. Ab Montag sind wir zeitgemäß!

Am Donnerstag den 12. März wird das Kollegium des Pannoneum zur Kurzinformation bezüglich der Schulschließung durch die Frau Direktorin zusammengerufen. Ab Montag den 16. März 2020 sind die Schulen aufgrund der Covid-19 Krise geschlossen zu halten.

Das Fachpraxisteam der Abteilung Tourismus bespricht das Vorgehen in den fachpraktischen Fächern mit dem Fachvorstand und beschließt, dass für alle Tourismusklassen einheitliche Ordner im OneDrive angelegt werden sollen. Als Team arbeiten wir seit Jahren auf LMS.at, dem burgenländischen Lernmittelserver. Wir haben gute Erfahrungen mit dieser Plattform gemacht, jedoch war uns durch die ständige Arbeit mit der Plattform sofort bewusst, dass die Plattform den Ansturm ab Montag nicht schaffen würde können.
Die Ordner werden am Donnerstag schnell angelegt, Schüler*innen die sich in dieser Zeit in der Fachpraxis aufhalten, werden teilweise sofort mit den neuen Ordnern vertraut gemacht. Für alle Schüler*innen werden Mundservietten für zu Hause ausgegeben, dass wir auch praktischen Übungen mit ihnen durchführen können. Am Freitag werden weitere Klassen mit den neuen Herausforderungen bekannt gemacht. Speziell in den vierten Jahrgängen gibt es große Angst, da diese Schüler*innen vor ihren Vorprüfungen zur Reife- und Diplomprüfung stehen.
Woche eins
Montag, 16. März 2020 8:00 Uhr
Ich versuche meine 1 AT via Skype zu erreichen, die Emails habe ich über unsere Emailverteiler im Outlook bereits am Freitag versendet. Die Besprechung soll für die ganze Klasse mit meinem Kollegen und mir stattfinden. Mein Kollege Michael und ich sitzen vor unseren PC’s aber Schüler*innen kommen keine dazu.
Um 9:00 Uhr treffe ich meine Servicelehrerkolleg*innen via Skype. Die Frage, was wir tun sollen, wenn wir die Kinder nicht erreichen tritt auf. Es gibt keine Antwort? Bei der Recherche, warum keine Schüler*innen bei der ersten Fernlehre anwesend waren, stellt sich heraus, dass sie keine Emails lesen.
Wir beschließen, dass wir unsere Schüler*innen weiterhin über LMS.at benoten und über WebUntis – das Klassenbuch als anwesend führen.
10:00 Uhr der nächste Unterricht beginnt.
Kollege David und ich sitzen gespannt vor unseren Laptops, wir probieren es wieder über Skype. Es funktioniert, viele Schüler*innen sind anwesend, die die nicht in den Besprechungsraum kommen, sind mit WhatsApp mit ihren Kolleg*innen verbunden. Die Aufregung der Schüler*innen über diese Art von Unterricht ist groß und sie sind ständig am Ausprobieren von Funktionen in Skype.
Wir bitten die Schüler*innen, sie sollen eine WhatsApp-Gruppe mit uns anlegen.
Die Aufgabenstellungen, die wir am Donnerstag bereits angelegt haben, werden kurz erklärt und soweit ist mit der 3 AT alles klar.
Die Voraussagung, dass diverse Online-Plattformen überlastet sein werden, stellt sich schon am ersten Tag als wahr heraus.

12:00 Uhr 3 BT
Mein Kollege und ich sitzen wieder vor Skype, die 3 BT ist im Schulalltag sehr gut vernetzt und sehr selbständig. Nach zwei Minuten sind alle Schüler*innen im Online-Besprechungsraum. Die Aufgabenstellungen werden noch einmal besprochen. Alles klar – wunderbar. Wir haben ein positives Gefühl.
14:00 Uhr 1 HF
Eigentlich unterrichte ich nicht in dieser Klasse, da sich die Kollegen Michael und David nicht so gut auskennen, bin ich beim Einstieg von allen soweit dabei. Auch hier konnten nicht alle Schüler*innen erreicht werden.
Die Servierkolleg*innen und der Fachvorstand halten den ganzen Tag Kontakt, am Abend ist klar, dass wir diese Besprechungen in Kleingruppen abhalten müssen. D.h. für mich, dass ich meine Kollegin und meine Kollegen schulen soll und dass Skype nicht das richtige Medium ist.
Dienstag, 17. März 2020
8:30 Uhr 3 Hotelfachschule – diese Klasse steht kurz vor ihren Abschlussprüfungen
David und ich warten auf die Klasse noch in Skype, bis auf einen Schüler aus der Slowakei sind alle bei dem Online-Meeting. Die Aufgabenstellungen sind klar, die Ordner werden erklärt und um die Lehrfilme, die wir letztes Unterrichtsjahr erstellt haben, erweitert. Die Schüler*innen wissen, was zu tun ist.
9:00 Uhr Online-Meeting mit den Servierkolleg*innen
Ab morgen soll es für die gesamte Fachgruppe eine tägliche Fachkonferenz geben. Fachvorstand Herbert informiert alle Kollegen. Wir besprechen die täglichen Emails des Wissensministeriums, der Bildungsdirektion und der Direktion.
Wir habe viele offenen Fragen.
11:00 Uhr 1 BT
Ich erstelle für meine Kollegin Erika und Kollegen David eine Skype Besprechung, die ich nach der Anwesenheit der Schüler*innen wieder verlasse.
14:00 Uhr 2 AT
Kollege Herbert, Michael und ich erwarten unsere Schüler*innen in einer Skype Besprechung, da es sich bei dieser Klasse um 30 Personen handelt, funktioniert dieses Meeting nur bedingt. Die Schüler*innen sind sehr froh, uns zu sehen, aber durch das Ausprobieren von diversen Funktionen in Skype ist unmöglich dieses Meeting zu moderieren. Als mein Ton ausfällt, muss ich diese Besprechung verlassen. Via WhatsApp mache ich für meine Gruppe einen eigenen Termin für den nächsten Tag aus.
Ich recherchiere über bestmögliche Online-Tools und stoße durch meine Nebenbeschäftigung an der PH Wien auf Zoom.
Fachvorstand Herbert und die Servierkolleg*innen organisieren sämtliche WhatsApp-Gruppen für alle Klassen.
Am Abend schreibe ich meinen Kochkollegen, ob sie jetzt alle die Ordner auf OneDrive kontrolliert haben, die die am Freitag noch in der Schule waren, hatten diese Kontrolle durchgeführt. Von den restlichen Kollegen hatte ich keine Rückmeldung.
Mittwoch, 18. März 2020
9:00 Uhr Fachkonferenz mit allen Kolleg*innen
Wir stellen fest, dass manche Kollegen wie Schüler*innen handeln und ihre Emails nicht lesen, erst nach Anrufen von Fachvorstand Herbert kommen alle Kollegen in unser Online-Meeting via Skype. Als Team besprechen wir die Vorgehensweise für die weiteren Tage, welche Unterrichtsgegenstände mit Aufgaben bespielt werden und welche nicht. Der Fahrplan für die Woche zwei der Krise wird durchbesprochen und die Arbeitsaufgabenerstellung wird eingeteilt.
Den ganzen Tag läutet mein Telefon, Schüler*innen und Kochkollegen, die sich mit den OneDrive Ordnern nicht auskennen, melden sich. Am Abend des dritten Tages sind alle Teammitglieder mit dem Umgang mit OneDrive geschult und kennen sich aus.
Donnerstag, 19. März 2020
9:00 Uhr erstes Zoom Meeting bei der Fachkonferenz

Mit Zoom funktionieren die Meetings wesentlich besser, wir entscheiden uns als Servicekolleg*innen dieses Tool zu verwenden. Kollege Bernhard 1 feiert Geburtstag, wir feiern mit ihm, bringen ihm ein Ständchen und stoßen auf seinen Geburtstag mit Kaffee an.
Am Nachmittag schule ich Kollege David mit dem Tool Zoom.
Freitag, 20. März 2020
8:30 Uhr 2 HF
Die 2 HF war eine der Klassen, die eine Woche davor noch persönliche Betreuung und Erklärung erhalten hat. Bis auf eine Schülerin sind alle anwesend, die Meetings werden via Zoom und in einzelnen Gruppen abgehalten.
9:15 Uhr Fachkonferenz
Es gibt erste Ergebnisse, welche Schüler*innen schwer oder gar nicht erreichbar waren, um die weitere Vorgehensweise kümmert sich Fachvorstand Herbert.
10:00 Uhr 4 AT
Die 4 AT ist voll motiviert und bereitet sich auf ihre abschließenden Fachprüfungen vor. Für Kollegen Herbert beginne ich eine Skype-Besprechung mit seiner Gruppe und ihm, erst danach treffe ich mich mit meiner Gruppe via Zoom. Die Aufgabenstellungen werden erklärt, Fragen zu den abschließenden Prüfungen beantwortet, das Wochenende kann beginnen.
FAZIT Woche eins
Das Team der Fachpraxis Abteilung Tourismus unterrichtet als einzige die Schüler*innen online und sichtbar. Alle weiteren Kolleg*innen senden Arbeitsaufträge via Email, LMS oder WhatsApp und bearbeiten diese. Der Umfang der gestellten Aufgaben ist viel zu viel für die Schüler*innen. Manche Schüler*innen schlafen den halben Tag und sind nicht erreichbar. Ohne WhatsApp Gruppen hätten wir die Schüler*innen nicht erreicht.
Wir im Team haben von Beginn an unsere Aufzeichnungen über LMS.at und WebUntis weitergeführt. Erst nach 4 Tagen wird in der Dirketion bzw. in der Administration dazu Stellung genommen und eine Vorgehensweise für alle Kolleg*innen ausgegeben.
Es haben nicht alle Schüler*innen Zugang zu einem Computer, manche besitzen nur ein Smartphone und können nur so von uns erreicht werden.

Woche zwei
Der Unterricht läuft gut, für Schüler*innen habe ich meine Sprechstunde und eine weitere Stunde am Donnerstag zur offiziellen Sprechstunde gemacht. Hier können sich alle via WhatsApp anmelden und danach wird geskypt oder gezoomt, je nachdem wie viele Personen Hilfe benötigen.
Die Kollegen aus der Küche stellen weiter ihre Aufgaben auf OneDrive, Kollege David hat sich für die Verteilung der neuen Aufgabenstellungen zur Verfügung gestellt und die anderen Servierkolleg*innen halten so wie ich Sprechstunden zur Unterstützung der Schüler*innen ab.
Ich schreibe eine Kurzanleitung für die Anwendung von Zoom und teile diese mit meinen Teamkolleg*innen. Am Freitag der zweiten Woche ist auch Fachvorstand Herbert als letzter soweit, dass er seine Meetings allein erstellt.
FAZIT Woche zwei
Bei einigen Schüler*innen ist Ferienstimmung aufgetreten, sie erledigen zwar alle ihre Aufgaben, verschlafen jedoch die Unterrichtseinheiten. Emails werden jetzt von allen Schüler*innen wie auch Kolleg*innen gelesen. Die Kochkollegen sind jetzt auch in allen WhatsApp-Gruppen verlinkt und verwenden diese auch zum Erinnern für fällige Abgaben.
Die Teamarbeit funktioniert sehr gut, aber die täglichen Fachkonferenzen werden mühsam. Wie auch in den Fachkonferenzen in der Schule sprechen nur zwei oder drei, der Rest hört zu.
Woche drei
Die Woche drei läuft gut, bis auf drei Schüler*innen haben wir alle im Unterricht erreicht. Die, die wir nicht erreicht haben, haben sich danach persönlich gemeldet und die Aufgaben erfüllt. Die Schüler*innen wenden die Funktionen von Zoom an und präsentieren uns die Aufgabenstellungen von ihrem PC aus. Sie treffen sich online auch mit Zoom oder Skype und arbeiten in Gruppen gut zusammen.
FAZIT Woche drei
Die Schüler*innen erzählen, dass es außer der Abteilung Tourismus nur drei weitere Lehrer*innen des Pannoneum mit Fernlehre-Tools arbeiten. Die Aufgaben noch immer zu viel sind. Die Schüler*innen sich nur teilweise an täglichen Strukturen halten und so nicht mit den Aufgaben nachkommen.
Wir halten die Fachkonferenzen nur mehr Montag, Mittwoch und Freitag ab und haben uns darauf geeinigt, den Schüler*innen keine Aufgaben über die Osterferien zu stellen. Den Abschlussklassen stellen wir die Prüfungsfragen zur Ausarbeitung zur Verfügung, diese sind für sie persönlich und die Abgabe wird nicht kontrolliert werden.
Die Farbe der Mundservietten bei den praktischen Übungen spielt eine große Rolle bei der Anleitung über den Bildschirm. Bei dieser Anleitung faltete ich die Servietten aus der Sicht der Schüler*innen, dies war eine Herausforderung für mich. Nicht alle Schüler*innen, die sich in der Schule gut organisieren können, können das auch von zu Hause aus.


Stellungnahme zu Teilen des Regierungsprogrammes:
„Starke Schulen brauchen gute Organisation, bedarfsgerechte Ressourcen und moderne Lehr- und Lerninhalte“
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html
Auszüge aus dem Regierungsprogramm
Österreichs Schulbildung digitalisieren
Digitale Endgeräte für jeden Schüler/jede Schülerin in der Sekundarstufe I: Schrittweise werden Schülerinnen und Schüler jeweils ab der 5. Schulstufe (AHS, Mittelschule, sonstige Pflichtschulen) mit digitalen Endgeräten ausgestattet. So können diese digitalen Endgeräte im Unterricht sowie außerhalb der Schule – den lokalen und persönlichen Bedürfnissen entsprechend – verwendet werden. Die Vergabe soll an die Qualität schulbezogener Digitalisierungskonzepte gekoppelt werden. Für die digitalen Endgeräte ist ein privater Finanzierungsanteil vorzusehen (sozial abgefedert).
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Das Pannoneum ist eine top ausgestattete Bundesschule, die Schüler*innen haben in jeder Klasse einen Zugang zum WLAN, in jeder Klasse steht mindestens ein PC und es gibt 8 Computerräume. In der Krise hat sich herausgestellt, dass nicht alle Schüler*innen einen Zugang zu einem Computer zu Hause vorfinden. Die „ach, so bösen“ Smartphones haben die Erreichbarkeit der Schüler*innen für Lehrer*innen gewährleistet.
Praxisschulen der Pädagogischen Hochschulen als digitale Pilotschulen ausstatten, um für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer optimale Bedingungen zu ermöglichen sowie den pädagogischen Mehrwert neuer Technologien zu testen und zu beforschen
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Eine gute Ausbildung allein reicht hier nicht, es muss auch Zeit und Raum zum Ausprobieren der digitalen Techniken zur Verfügung gestellt werden. Um mit Schüler*innen von heute auf morgen eine Fernlehre durchführen zu können, bedarf es Trainingsmöglichkeiten. Wie die Krise zeigt, benötigen auch manche technische System Trainingsmöglichkeiten, um die Masse an Zugriffen zu üben.
Österreichische Bildungscloud installieren: ein zuverlässiger und sicherer Speicher, von dem jeder Lerncontent einfach und schnell ortsunabhängig abrufbar ist (in Verbindung mit und in Anlehnung an die Schulbuchaktion)
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Die Bildungscloud ist ein wünschenswertes Projekt, ob die Cloud diesen Ansprüchen genügt hätte, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube nicht, dass sich irgendjemand dieses Ausmaß an Krise vorstellen konnte und deshalb wäre wahrscheinlich die Speicherkapazitäten hier nicht ausreichend gewesen. Für die Planung dieser, kann man nun auf Daten aus dieser Zeit zurückgreifen.
Serviceportal Digitale Schule entwickeln: Das Serviceportal soll eine vereinfachte Kommunikation zwischen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern ermöglichen und administrative und unterrichtsbezogene Aufwände vereinfachen (bei Gewährleistung datenschutzrechtlicher Standards).
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Der Datenschutz ist wichtig, aber der Datenschutzwahn erschwert eine notwendige Kommunikation sehr oft. Eltern kritisieren, dass Schüler*innen die Aufgabenstellungen über diverse Tools bekommen. Ich verstehe natürlich, dass das im Grundschulbereich äußerst schwierig ist. Im Bereich des Pannoneum jedoch, wo Schüler*innen ab 14 Jahren bis ca. 20 Jahren unterrichtet werden, können verschiedene Tools kein Problem darstellten. Im Gegenteil, wenn wir in dieser Situation sich alle auf ein Tool verlassen hätten, wäre der Unterricht nicht so gut gelaufen.
Erweiterung der digitalen Kompetenzen von Pädagoginnen und Pädagogen: digitale Fachdidaktik in allen Lehramtsstudien verankern sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle Lehrerinnen und Lehrer
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Fortbildungen im Bereich digitaler Kompetenzen ist ein sehr wichtiger Punkt, aber nicht alle Lehrer*innen sehen hier eine Notwendigkeit, sich weiterzubilden. Wenn ich mir meine Kollegen (Küche – nur männlich) anschaue, dann würde keiner dieser eine Fortbildung in diesem Bereich wählen. Der Altersdurchschnitt der Herren liegt bei 58 Jahren und in ihrem Bereich ist es eine Kompetenz, die sie nur wenig bis gar nicht im normalen Lehrerdasein benötigen.
„Digitale Kompetenzen“ werden als Unterrichtsprinzip verankert
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
„Digitale Kompetenzen“ – was gehört alles dazu, wer wird das definieren und wer soll das kontrollieren? In den Medien hört man immer wieder von „digital natives“, dass sollen unsere Schüler*innen sein. In diesen drei Wochen der Krise habe ich gesehen, dass viele Schüler*innen zwar ihr Smartphone unter Kontrolle haben, aber nicht andere digitale Tools. Besitze ich digitale Kompetenzen, wenn ich außer Twitter, Facebook und co vielleicht auch noch Snapchat, youtube und Instagram bedienen kann.
Flächendeckende Evaluierung der „Digitalen Grundbildung“
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Evaluierung ja gerne, aber wie? Vorgehende Regierungen haben das QIBB – Qualitätsinitiative Bildungsbereich eingeführt. Die Schule hat die Lehrstoffverteilungen umgestellt und den Vorgaben angepasst, danach wurden die Leistungsbeurteilungskriterien nach QIBB formuliert. Diese werden jedes Jahr am Semester- oder Schulbeginn den Schüler*innen ausgeteilt. Als nächster Punkt kamen die Definition der Kompetenzen, all diese Dokumenten werden jährlich angepasst und aktualisiert. Jedes Jahr sollen wir eine Evaluation mit unseren Schüler*innen durchführen. Manches Jahr gelingt es, manches nicht. Als Lehrer*innen der Fachpraxis werden wir für alle kulinarischen Betreuungen in der Schule eingesetzt. Jeder noch so kleine Prüfungsteil soll von uns bekocht und serviert werden, vollkommen egal, ob wir Unterricht haben oder nicht. Im laufenden Unterrichtsjahren gibt es zusätzlich noch diverse Veranstaltungen, die von der Abteilung kulinarisch betreut werden. Die Veranstaltungen werden nicht weniger, sondern eher mehr, manchmal hat man das Gefühl, das Unterrichten ist den anderen nicht so wichtig, Hauptsache es gibt ein gutes Essen.
Evaluationen sollten regelmäßig und von allen durchgeführt werden, aber es ist halt nicht immer Zeit dafür.
Schulinterne Fortbildungen werden ausgebaut, damit die Lehrenden ihre Schülerinnen und Schüler in möglichst kompetenter Weise beim Erwerb von digitalen Kompetenzen begleiten können.
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr
Jeder Lehrer und jede Lehrerin am Pannoneum soll oder darf maximal 10 Halbtage zur Fortbildung. Je nach Vorgabe der Direktion sind Fortbildungen erwünscht oder nicht, die Termine werden hier von der PH ausgeschrieben und der Anmeldeschluss ist immer in einer sehr Zeit intensiven Phase des Schuljahres. Oftmals würde man gerne an einer Fortbildung teilnehmen, aber bis man das nächste Mal schaut, ist die Frist vorbei. Ob solche Fristen so strikt notwendig sind, ist sehr fraglich.
https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html#starke-schulen-brauchen-gute-organisation-bedarfsgerechte-ressourcen-und-moderne-lehr-und-lerninhalte abgerufen am 6.4.2020 um 9:40 Uhr

„Was ist zeitgemäße Bildung?“ – ist hier die Fragestellung. Die Covid-19 Krise hat gezeigt, dass zeitgemäß nicht nur Digitalisierung allein ist, sondern dass wir darauf achten müssen, dass es den Zugang zur Bildung für alle in gleichen Maßen geben muss. Was nützen uns gut ausgebildete Pädagog*innen, die die Schüler*innen nicht erreichen, da die Haushalte nicht dementsprechend digitalisiert sind. Die Krise zeigt ganz genau, dass jede Schülerin und jeder Schüler ein Tablett oder einen Laptop benötigt, um für Krisensituationen gerüstet zu sein. Wenn Familien mehrere Kinder haben, die Eltern auf einmal selbst Homeoffice ausführen sollen, haben die wenigsten für alle Beteiligten Geräte. Also muss die Schule diesen Beitrag leisten und für die Schüler*innen Geräte bereitstellen. Wenn das geschehen ist, kann man weitere Schritte gehen.

Ich freue mich, bald wieder in der Schule zu sein.
QUELLEN: https://qibb.at/home | https://www.open3.at/regierungsprogramm/06-01-Bildung.html | http://www.pannoneum.at